Andachten

03. Februar 2023

An(ge)dacht im Februar:
Der Umgang mit Krebs ist ein Auftrag für die Kirche

Pfarrerin Juliane im Schlaa

Eine Krebsdiagnose verändert von einem zum anderen Tag das Leben. Auch, wenn es heute nicht einem Todesurteil gleichkommt, da viele Krebsarten geheilt oder zumindest behandelt werden können. Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Das diesjährige Motto lautet: „Close the care gap“ – das meint: „Schließt die Versorgungslücken.“ Der Pariser Weltgipfel gegen Krebs am 4. Februar 2000 war die Geburtsstunde dieses Tages.

Wir alle sollen Jahr für Jahr erinnert werden an die enorme Bedeutung der Prävention und Früherkennung von Krebs. Natürlich ist zum Beispiel eine Mammographie nicht angenehm, aber wenn ich dadurch Krebs im Frühstadium erkennen und behandeln kann – lohnt es sich! Denn allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 510.000 Menschen neu an Krebs.

Die Frage ist: Warum kümmert uns als Christen dieses Thema besonders? „Was ihr für einen meiner Brüder oder eine meiner Schwestern getan habt– und wenn sie noch so unbedeutend sind –, das habt ihr für mich getan,“ lesen wir im Matthäusevangelium (Mt. 25, 40). Jesus hat uns dazu verpflichtet, füreinander einzustehen. Deshalb gehörte für die ersten Christen von Anfang an dazu, dass sie sich nicht nur zum Gottesdienst und Gebet versammelten, sondern sich für Menschen in Notlagen einsetzten. Dazu gehörte ab dem letzten Jahrhundert auch das Engagement gegen Krebs.

Wobei Hagen sogar Vorreiter in der Krebsberatung gewesen ist! Schon in den 80er Jahren hat das damalige Diakonische Werk eine Krebsberatungsstelle in Hagen aufgebaut. Manchmal verlieren wir aus dem Blick, dass „die Diakonie“ – in unserer Region heute das Diakonische Werk Mark-Ruhr - der soziale Dienst der evangelischen Kirche ist, weil wir sie nur als selbstständiges Unternehmen wahrnehmen. Doch Diakonie (und auch Caritas) ist gelebte Nächstenliebe im Auftrag der Kirche.

Das Ziel für die an Krebs erkrankten Menschen war und ist es, sie in der Mitte der Gesellschaft zu halten und vor Vereinsamung zu schützen. Sie sollen Gemeinschaft mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, erleben können. Wir als Kirchengemeinde(n) bieten zum Beispiel Räume für Selbsthilfegruppen, Gottesdienste zum „Auftanken“ und ein Netzwerk, das eine Begleitung bis zum Lebensende ermöglicht.

Diese Arbeit geschieht im Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen. Ich bin sicher, viele Helfende erleben dabei: Wenn ich jemandem Gutes tue, schenkt Gott mir Freude ins Herz.

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