Andachten

14. Februar 2024

Zur Besinnung kommen:
An(ge)dacht im Februar

Die Wochen zwischen Aschermittwoch und Karsamstag laden uns dazu ein, zur Besinnung zu kommen. Wir können, durch bewusstes Verzichten oder Tun, unserem Leben neue Impulse geben. Die Losung des Jahres 2024 lautet „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14) und kann dabei helfen. Der achtsame Umgang mit unseren Mitmenschen, mit der uns anvertrauten Tier- und Pflanzenwelt, mit unseren Stärken und Schwächen kann zu einem anderen Lebensstil führen. So trägt etwa die Aktion der Initiative „Andere Zeiten“ für die Fastenzeit den Titel „Wandeln“. Oder es wird ein Fasten für Klimaschutz- und Klimagerechtigkeit unter dem Titel „So viel du brauchst“ (klimafasten.de) vorgeschlagen. Für jede Woche werden andere Handlungsfelder in den Blick gerückt.

Die umfassende Aufforderung der Jahreslosung 2024 jedoch greift einen Bereich auf, der gleichermaßen das Kennzeichen christlicher Lebensweise und eine Schwachstelle der Kirche zu beschreiben scheint. Wie ist es mit der Liebe und der Kirche? Die jüngst veröffentlichte ForuM-Studie hat sexuellen Missbrauch in Kirche und Diakonie untersucht und erschreckende Ergebnisse zutage gefördert. Jahrzehntelang haben die Machtstrukturen Missbrauch ermöglicht, sind Beschuldigte geschützt und Betroffene bewusst ins Abseits gerückt worden. Nicht Freiwilligkeit, sondern Zwang und Angst beherrschten den Umgang miteinander. Und tun es bisweilen noch immer.

Dagegen braucht es besonders im Umgang mit Schutzbefohlenen und Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen die transparente Offenlegung von Interessen. Bei Konflikten braucht es klare Kontrollmechanismen und funktionierende Regeln. Eine realistische Rollenerwartung und -gestaltung bei Mitarbeitern*innen in Kirche und Diakonie gehört dazu. Auf allen Ebenen braucht es ein nachhaltiges und wirksames Nachdenken und Handeln, um künftig Missbrauch zu verhindern. Eine schwierige Aufgabe. Und trotzdem müssen Christen*innen diese Verantwortung bewusst tragen, wenn Liebe ein wesentliches Kennzeichen unserer Gemeinschaft ist. Schließlich kann es im ersten Johannesbrief heißen „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Johannes 4, 16 b.

Sorgen wir also dafür, dass mit dem Aschermittwoch nicht alles vorbei ist. Sondern ein Neuanfang möglich wird. Achten wir beim Umgang mit allen und allem auf eine liebevolle Haltung und Freiwilligkeit. Und lassen wir uns bei diesem Vorhaben von Gott mit seiner Liebe beschenken.

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