Andachten

05. September 2023

"Mit Gottes Hilfe geht es weiter":
An(ge)dacht im September

Unsere Tochter hat mir mit Loop-Gummibändchen eine regenbogenfarbene Halskette gebastelt, die ich nun bereits seit einigen Wochen trage. Der Anblick löst bei manchen Begegnungen direkt gute Laune aus. Oder interessierte Nachfragen. Der Regenbogen erinnert mich an Frieden und Menschenrechte.

In diesen Tagen denke ich beim Regenbogen an die Geschichte der Sintflut. Diese biblische Geschichte erzählt davon, wie Gott Noah, seine Familie und viele Tiere vor der zerstörerischen Flut rettet. Noah baut auf Gottes Rat hin ein großes Schiff – die Arche. Es regnet so unablässig, dass alles untergeht. Doch die Passagiere der Arche, Menschen und Tiere, überleben. Als das Wasser wieder gesunken ist, schließt Gott einen Bund mit den Menschen. Gott verspricht: „Solange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Als Zeichen für dieses Versprechen setzt er den Regenbogen an den Himmel.

Seit dem Juli 2021 haben viele Menschen hier in Hagen ganz eigene Bilder von einer Sintflut vor Augen. Ich erinnere mich noch gut, wie wir – als das Wasser wieder gesunken war - den Keller des CVJM Hagen ausgeräumt haben. Ich konnte kaum fassen, mit welcher Wucht das Wasser dort massive Türen gesprengt hatte. Und ich sehe diesen riesigen Berg an Büchern vor mir, die durch die Flut zerstört worden waren. Den Geruch habe ich auch noch in der Nase. Zum Glück ist kein Mensch zu Schaden gekommen.

Mehr als zwei Jahre später ist die Zeit, etwas zu feiern. Denn der CVJM Hagen hat sein Haus am Märkischen Ring mit einem Fest wieder eröffnet. Viele Spenden, die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfer*innen und das unablässige Engagement des Vereins und seiner Mitarbeitenden haben das möglich gemacht. Ich habe im Gespräch mit Verantwortlichen gespürt, wie viel Kraft und Nerven dieser Weg gekostet hat.

Wie gut, dass die Angebote für Kinder- und Jugendliche und auch Erwachsene nun wieder ein Zuhause haben und nicht mehr in Zelt- und Behelfscontainer stattfinden müssen. Es bleibt noch viel zu tun. Der Wiederaufbau ist noch nicht ganz abgeschlossen. Doch jetzt ist erstmal die Zeit, um Gott Danke zu sagen und die Wiedereröffnung zu feiern.

Wenn der Starkregen mich damals an die biblische Sintflut erinnerte, dann erinnert mich der Tag der Wiedereröffnung an den Regenbogen und das Versprechen: Mit Gottes Hilfe geht es weiter. Das macht mir Hoffnung und Mut.

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