Andachten

07. Juni 2023

Kirche als Ort für Gemeinschaft:
An(ge)dacht im Sommer

In den vergangenen Wochen wurden im Kirchenkreis Hagen zwei große Tauffeste gefeiert, eins in der Lydia-Kirchengemeinde, eins im so genannten Kooperationsraum EN-Nord. Bei letzterem konnte ich mit dabei sein, den Gottesdienst mitgestalten und selbst Menschen taufen. Ich habe es als etwas Mutmachendes empfunden, dass sich so viele Eltern dafür entschieden hatten, ihre ganz kleinen Kinder taufen zu lassen, dass so viele Kinder getauft werden wollten und selbst „Ja“ zu ihrer Taufe gesagt haben. Und auch einige Erwachsene wurden getauft.

In der Apostelgeschichte heißt es im Blick auf die Entstehung der ersten christlichen Gemeinde: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tag wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.“ So viele waren es bei uns natürlich nicht. Und trotz unserer Tauffeste bleiben wir mit abnehmenden Gemeindegliederzahlen konfrontiert. Aber solche Tauffeste, sie sind dennoch Hoffnungszeichen. Da kommen Menschen zusammen, die sich Gottes Liebe sagen lassen wollen. Und da kommen Menschen zusammen, die diese Zusage nicht nur im engsten Familienkreis, sondern gemeinsam feiern wollen.

Und gerade diese Dimension, dass Taufe nicht nur etwas Persönliches ist, sondern Menschen in die Gemeinschaft von Christinnen und Christen hineingetauft werden, halte ich für wichtig. Denn zum christlichen Glauben gehört Gemeinschaft. Mit der Taufe heißen wir alle Getauften willkommen in unseren Gemeinden und wünschen ihnen, dass ihnen unsere Gemeinschaft zum Segen wird. Und die Gemeinden sind aufgefordert, die Getauften anzunehmen, sich ihnen liebevoll zuzuwenden und immer offen zu sein für deren Fragen und Anregungen.

Ja, Kirche muss sich was einfallen lassen, um für die Menschen heute relevant zu bleiben. Da gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten, da ist Kreativität gefordert, manchmal auch der Mut, Dinge einfach zu machen, auszuprobieren. Dabei lieben es viele Menschen, wenn auch die Angebote von Kirche Eventcharakter haben. Unsere Tauffeste waren, wie ich finde, schöne und fröhliche Events. Wobei Fröhlichkeit und Ernsthaftigkeit ja keineswegs im Widerspruch zueinander stehen, ganz im Gegenteil. Nur wenn ich Taufe als etwas Freudiges erlebe, das es zu feiern gilt, dann nehme ich sie wirklich ernst.

Ich wünsche uns, dass wir als Kirche immer wieder Orte bieten und Menschen in unserer Kirche immer wieder Orte finden, an denen sich Gemeinschaft ereignet, Gemeinschaft, in der sich Menschen angenommen wissen, Gemeinschaft, die sie ermutigt und erfreut. Ich wünsche mir solche Events wie unsere Tauffeste, so dass die Menschen, wenn sie in ihren Alltag zurückkehren, dies mit neuem Mut und neuem Elan und begeistert tun wie der Kämmerer in der Apostelgeschichte, von dem es heißt, nachdem er getauft wurde: „Er zog seine Straße fröhlich.“

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