Andachten

02. März 2023

Gottes Liebe vertrauen - Koalitionen bilden:
An(ge)dacht im März

Pfarrer Hanchrist Grote (Foto: Kristina Hußmann)

Mit Beginn des März liegen noch fünf Wochen liegen zwischen uns und dem Osterfest. Die nasskalten und dunklen Tage liegen bald hinter uns. Das Frühjahr wird unsere Sehnsucht nach Wärme und Licht erfüllen. Schon längst füllen Ostereier und -hasen die Regale. Wir sind satt, bevor der Hunger nach Leben und die Hoffnung auf Auferstehung in uns wachsen können. Ständig neue Krisen lähmen und erschöpfen uns.

Doch bietet der März Gelegenheit zu Besinnung und Aktion: Der Weltgebetstag der Frauen (3. März) und der internationale Frauentag (8. März) rufen neu ins Bewusstsein, dass vor allem Frauen Veränderung in Gang setzen. Christliche Aktionen zur Fastenzeit und der am 22. März beginnende muslimische Fastenmonat Ramadan lassen uns neu nach unserer Beziehung zu Gott fragen. Und die internationale Woche gegen Rassismus (20. März bis 2. April) fordert uns auf: „Misch dich ein“.

Die Gottesdienste dieser Wochen kreisen um das Gedächtnis an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Und nötigen uns, auch die Not in Hagen und weltweit wahr zu nehmen. Die Schlangen vor den Tafeln werden länger, Kriege fordern täglich neue Opfer und noch immer hungern Kinder rund um den Globus. Vor dem Osterfest die Besinnung, inmitten des Konsums der Verzicht, wo möglich, aktive Hilfe und Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien – auch dazu lädt die Passionszeit ein.

Als Höhepunkt des Kirchenjahres lädt uns die Auferstehung Jesu von den Toten dazu ein, unser Leben und die Welt in neuem Licht zu sehen. Der Ursprung des christlichen Glaubens fordert uns heraus, Gottes Liebe gegen Widerstände neu Raum zu geben. Paulus fragt im Römerbrief, was uns von der Liebe Gottes, die uns in Jesus Christus geschenkt ist, trennen kann. Er zählt manche Widrigkeit auf. Und kommt doch zu dem Schluss: Letztlich nichts. Zwar verlieren wir das Ziel manchmal aus den Augen und werden vielleicht irre am Lauf der Welt. Aber wir können in unserem Umfeld das Richtige tun und hinwegtun, was das Kommen der Liebe Gottes erschwert (Römer 8,31-39).

Es braucht die kleinen Koalitionen zwischen mir und meinen Mitmenschen, damit die 40-tägige Passionszeit nach Besinnung, Verzicht und Aktion auf ein Fest zuläuft. Es braucht die große Koalition zwischen mir und Gott, damit wir miteinander seiner Liebe in dieser Welt Raum geben. In Jesus Christus begegnet uns solche Liebe. Durch sein Leiden, Sterben und Auferstehen wird sie offenkundig. Mit unserer Hoffnung auf und unserem Einsatz für eine bessere Welt setzt sie sich fort. Geben wir die Hoffnung auf eine friedliche und gerechte Welt angesichts der Schreckensbilder unserer Tage nicht auf. Bilden wir kleine Koalitionen und tun das, was uns möglich ist. Lassen wir uns zu der großen Koalition zwischen Gott und Mensch einladen. Feiern wir bald das Leben, feiern wir Ostern!

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