Andachten

01. Oktober 2023

Gründe zum Danken gibt es genug:
An(ge)dacht im Herbst

Brötchenduft zieht durch unser Auto und die Tüte mit den gerade gekauften Süßigkeiten liegt im Kofferraum. Die Sonne scheint und wir waren nach unserem Ausflug auf den Minigolfplatz noch schnell im Supermarkt und beim Bäcker. „Wir haben ein richtig gutes Leben!“, sprudelt es aus meinem Kind heraus. Und ich stimme aus tiefstem Herzen zu. „Ja, wir haben es richtig gut.“ Im Nachhinein fallen mir immer mehr Dinge ein, für die ich dankbar bin: die schönen Stunden auf dem Minigolfplatz, natürlich die Brötchen und die Süßigkeiten, aber auch, dass wir ein Auto haben und einfach einen Ausflug machen können. Ich bin dankbar dafür, dass mein Kind mit mir Zeit verbringen möchte und ich mir die Zeit nehmen kann. Und ich bin dankbar für diesen Augenblick der geteilten Freude.

Einen Moment innehalten und sich bewusstwerden, wofür wir alles dankbar sein können, dazu lädt uns das Erntedankfest ein, das wir im Oktober in unseren Gemeinden feiern - in Haspe mit einem Familiengottesdienst in unserer Kirche. Dafür wurden fleißig Spenden gesammelt. Ob in unseren Kindergärten, in den Schulen oder einfach in den Familien. Viele Menschen schenkten uns für den Gottesdienst Lebensmittel, mit denen wir dann unseren Altar und die Kirche geschmückt haben. Denn für uns Christinnen und Christen kommt alle gute Gabe her von Gott, dem Herrn. Und das wird sichtbar, wenn die Kirche voller Kürbisse, Kartoffeln, Äpfel und Birnen ist.

Schon lange ist das Erntedankfest aber mehr als ein Erntefest. Wir danken Gott nicht nur für die Gaben vom Feld oder aus dem Garten, sondern auch für all das, was wir im Supermarkt kaufen und was unsere Vorratsregale füllt. Nicht nur die selbstgesäten Kürbisse oder die selbstgemachte Marmelade sind ein Grund zum Danken, sondern auch die Tütensuppe oder die Obstkonserven. Deshalb stellen wir auch Dosen und Tüten mit auf den Altar.

Wie viele andere Gemeinden geben auch wir die Lebensmittelspenden weiter an Menschen, die sich darüber freuen und die unsere Unterstützung brauchen. „Wir haben ein richtig gutes Leben“, denken sich unsere Spenderinnen und Spender und geben gern etwas ab an diejenigen, die kein so gutes Leben haben.

Danken und an andere denken gehören irgendwie zusammen. Dass unser Altar dann nicht überwiegend mit frischem Obst und Gemüse, sondern vor allem mit haltbaren Lebensmitteln geschmückt ist, stört eigentlich niemanden. Konservendosen und Nudelpackungen sind einfach leichter zu lagern und besser zu verteilen. Es kommt nicht darauf an, dass die Kirche dekorativ geschmückt ist, sondern dass wir uns die Zeit nehmen, einfach einmal „Danke“ zu sagen. Gern am Sonntag in der Kirche, aber vielleicht auch einfach bei der nächsten Autofahrt, an der Bushaltestelle oder der Kasse im Supermarkt. Gründe zum Danken gibt es sicherlich genug.

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