Andachten

11. Dezember 2023

"Trost finden wir Menschen in den kleinen Gesten":
An(ge)dacht im Dezember

Fromm und gottesfürchtig ist Simeon. Er lebt in Jerusalem und wartet auf den Trost Israels. Gottes Geist führt ihn zum Tempel. Dort nimmt er Jesus in die Arme und lobt Gott. Simeon glaubt, den Retter Israels und das Licht der Welt gesehen zu haben. Getröstet werden von Gott, dass wünschen sich Menschen zu allen Zeiten. (Lukas 2,25-32).

Denn an Trost mangelt es häufig in unserer zerrissenen und von Krieg geschundenen Welt. Und auch im Leben jedes einzelnen Menschen braucht es notwendig Trost, damit Leben gelingt und wir zuversichtlich unser Leben führen können. Den Trost liebevoller Eltern, Großeltern und fürsorglicher Erzieher*innen. Den Zuspruch von Lehrern*innen und Freunden*innen. Durch Worte und Gesten, durch liebevolle Umarmungen und Streicheleinheiten zur rechten Zeit.

Viele Menschen sehnen sich in unseren Zeiten nach einer Verbesserung der Verhältnisse. Viele Menschen wünschen sich hoffnungsvolle Aussichten für sich und unsere Welt, wollen in diesen Zeiten getröstet werden. Doch in der internationalen und nationalen Politik scheint eher Ratlosigkeit zu herrschen als hoffnungsvolle Aufbruchstimmung. Nach schnellen Lösungen für die zahlreichen Probleme und Krisen sieht es in dieser Zeit vor Weihnachten nicht aus. Immer weniger Menschen erwarten fromm und gottesfürchtig eine Verbesserung der Verhältnisse. Immer mehr Menschen wollen verschont werden von Krisen und Gewalt und ziehen sich ins Private zurück. Auch ich habe manchmal gerne meine Ruhe, verdränge all die Finsternis, die unsere Erde zu bedecken scheint.

Da kann es hilfreich sein, auf Simeon zu blicken. Er wartet auf Trost und lässt sich von Gottes Geist leiten. In einem verletzlichen Kind lässt Gott ihn seinen Heiland erkennen, den Retter der ganzen Welt. Frieden findet Simeon nicht auf der weltpolitischen Bühne, sondern indem er Jesus in die Arme nimmt. Frieden wird dort, wo wir uns von Gott beschenken lassen und auf den anderen zugehen. Auch, wenn es manchmal schwierig ist. Trost finden wir Menschen in den kleinen Gesten und durch zärtliche Worte, die wir einander schenken – auch und gerade in der Advents - und Weihnachtszeit. Trost kann dort entstehen und wachsen, wo Menschen sich einander zuwenden und in die Arme nehmen, aller Finsternis zum Trotz.

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