Andachten

01. Februar 2021

„Keiner lebt umsonst. Niemand ist vergessen.“:
Andacht im Februar

Pfarrer Martin Schwerdtfeger sagt: „Gott kennt unsere Namen. Gott kennt uns. Und das bleibt, auch wenn sich neue Herausforderungen stellen werden. Darum freut euch!“ Foto: Kristina Hußmann

Pfarrer Martin Schwerdtfeger beschäftigt sich in seiner Andacht mit dem Monatsspruch für den Februar: „Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind (Lukas 10,20)!“

Wie schön ist es, wenn ich merke, dass jemand an mich denkt! Ich freue mich über einen persönlichen Gruß auf einer Postkarte oder in einem Brief. Es kann auch ein Telefongespräch sein oder eine E-Mail oder eine Nachricht auf dem Smartphone. Und nach der Pandemie wird es hoffentlich auch wieder Besuche und gemeinsame Unternehmungen geben. Wir haben heute so viele Möglichkeiten, um zu zeigen: Ich denke an dich.

Diese Zeichen sind wichtig. Besonders Hochaltrige haben in den letzten Monaten sehr darunter gelitten, dass Kontakte reduziert wurden. Menschen mit dementieller Veränderung haben nicht verstanden, weshalb sie im Pflegeheim oder im Krankenhaus kaum noch Besuch bekamen. Manche mussten tagelang allein auf ihrem Zimmer bleiben. Und das hatte Folgen für Körper, Seele und Geist. Viele fühlten sich vergessen und haben sich selbst vergessen.

Im Lukasevangelium wird erzählt, wie Jesus seine Jünger und Jüngerinnen aussendet. Sie sollen den Menschen Frieden wünschen, Kranke heilen und das Reich Gottes verkündigen, denn es ist nahe herbeigekommen. Und als sie nach einer Weile zurückkommen, berichten sie glücklich: „Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.“ Da entgegnet ihnen Jesus: „Freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“

Die Lebensfreude soll nicht abhängen vom Erfolg gegenüber Krankheiten, Ängsten und Depressionen. Die wird es immer wieder geben, auch nachdem die Pandemie überwunden sein wird. Jede Heilung und jede Linderung ist wichtig, aber sie führen nicht zu einem Leben ohne Leid und Traurigkeiten. Worauf es vielmehr ankommt, ist, dass wir nicht vergessen werden. Gott kennt unsere Namen. Gott kennt uns. Und das bleibt, auch wenn sich neue Herausforderungen stellen werden. Darum freut euch!

Die Offenbarung des Johannes erzählt vom Buch des Lebens. Darin sind alle Namen aufgeschrieben von den Menschen, die in der neuen Welt Gottes leben werden. Für Jesus ist diese neue Welt ganz nah und er lädt uns ein, sie zu betreten. Keiner lebt umsonst. Niemand ist vergessen. Gott denkt an uns.

 

Cookie Hinweis
Diese Webseite verwendet Cookies. Mit der Nutzung dieser Website stimmen Sie der Nutzung dieser Cookies zu. Siehe auch unsere Datenschutzhinweise
Zur Kenntnis genommen