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10. Februar 2024

„Wir haben ein Ohr für jede und jeden“

Die Familienbegleitung im Hagener Norden, die zum Evangelischen Kirchenkreis Hagen gehört, feiert in diesen Tagen ihr zehnjähriges Jubiläum. War sie im Jahr ihrer Gründung – 2014 – zunächst als Projekt bei der Ev. Melanchthon-Gemeinde in Boele angedockt, wurde sie mit der Fusion der Evangelischen Gemeinden im Hagener Norden zur Lydia-Gemeinde zum festen Angebot im Rahmen der Frühen Hilfen der Stadt Hagen und ist seitdem in Trägerschaft der Kindergarten-Gemeinschaft im Kirchenkreis.

Hiltrud Steinhofer-Haurand, Dirk Sachser und Sarah Jedrowicz bilden das Team der Familienbegleitung im Hagener Norden. Foto: Kristina Hußmann

Koordiniert und finanziert wird das Angebot durch die Koordinationsstelle des präventiven Kinderschutzes des städtischen Beratungszentrums Rat am Ring. Das Büro der drei Mitarbeitenden der Familienbegleitung im Hagener Norden ist im Gemeindehaus der Lydia-Gemeinde an der Schwerter Straße. Von dort aus betreuen sie die umliegenden Stadtteile Boele, Boelerheide, Kabel, Helfe und Eckesey. Und hier wurde jetzt auch der 10. Geburtstag gefeiert. Mit Initiator*innen, Netzwerkpartner*innen und Wegbegleiter*innen.

„Als Familienbegleiterinnen und -begleiter haben wir in erster Linie eine Lotsenfunktion“, erklärt Hiltrud Steinhofer-Haurand, die mit Dirk Sachser und Sarah Jedrowicz das Team der Familienbegleitung im Hagener Norden bildet. „Wir unterstützen Familien unter anderem in Sachen Finanzen, Erziehung, Kita und Schule, aber auch bei medizinischen oder behördlichen Angelegenheiten oder Problemen in der Partnerschaft oder bei der Bewältigung schwieriger Lebensphasen“, so die Sozialarbeiterin. „Dabei ist vor allem das Netzwerk zu anderen Unterstützungsorganen in der Stadt wichtig“, ergänzt Sarah Jedrowicz. „Wenn wir selbst keine konkrete Hilfestellung anbieten können, wissen wir, wer diese Hilfe leisten kann“, erläutert Dirk Sachser. Betonen möchten die drei, dass das Angebot der Familienbegleitung freiwillig ist. „Alles, was wir tun, geschieht nur dann, wenn die Familien das auch wollen.“ Der Kontakt entstehe oft über Mundpropaganda, an anderer Stelle fungierten die Netzwerkpartner als Vermittler.

Ist manchen Familien schon mit der Telefonnummer eines Sportvereins oder der Kontaktadresse einer Nachhilfeeinrichtung geholfen, werden andere über Jahre begleitet. „Seit zehn Jahren unterstützen wir zum Beispiel eine Familie, die 2014 aus Afrika nach Deutschland gekommen ist“, erzählt Hiltrud Steinhofer-Haurand. „Zunächst war die Mutter mit zwei Kindern hier und brauchte Hilfe bei Antragsstellungen.“ Als später der Mann hinterherkam und zwei weitere Kinder geboren wurden, standen Themen wie Kita, Schule und Wohnung im Vordergrund. „Sie mussten allerdings auch nach langer Trennung wieder lernen, zusammenzuleben.“ Jetzt macht der älteste Sohn bald Abitur. „Auf seinem Weg haben wir ihn unter anderem bei der Suche nach einem Schülerpraktikum beraten.“

„Eigentlich“, so Dirk Sachser, „soll die Familienbegleitung präventiv arbeiten.“ Oft aber würden sich doch Familien mit extremen Nöten und Sorgen an sie wenden, „dann, wenn es bereits viele Probleme gibt.“ In solchen Fällen sei es umso wichtiger, gut vernetzt zu sein, so Sarah Jedrowicz. „Und auch, dass wir Strategien haben, die Geschichten nicht zu sehr mit nach Hause zu nehmen.“ Sorge, dass sie mit ihrem Anliegen bei der Familienbegleitung nicht richtig sind, brauche übrigens niemand zu haben. „Wir haben ein Ohr für jede und jeden.“

Kontakt:
Familienbegleitung im Hagener Norden, Sozialarbeiterin Sarah Jedrowicz
Telefon: 0176.41615732, E-Mail: sarah-jedrowicz@ev-jugend-hagen.de

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