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07. Februar 2024

„The Whale“ mit Brendan Fraser bei Kirchen und Kino

Zum zweiten Film des neuen Jahres lädt das Team von „Kirchen und Kino“ für Sonntag, 11. Februar, um 17.30 Uhr in das Kino Babylon in das Pelmke Kulturzentrum in Wehringhausen ein. Der Film "The Whale" erzählt von einem adipösen Literaturdozenten Anfang 50, der zurückgezogen in einem heruntergekommenen Haus lebt und erfährt, dass er wegen eines Herzleidens nicht mehr lange zu leben hat. Er möchte sich mit seiner heranwachsenden Tochter und ihrer Mutter aussöhnen, die er einst wegen einer Liebe zu einem Mann verlassen hat.

Brendan Fraser hat für seine Rolle in „The Whale“ neben anderen den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen. Foto: STUDIOCANAL

Mit visuellem Einfallsreichtum gelingt Regisseur Darren Aronofsky ein emotionales Kammerspiel über die spirituelle Reise eines tiefunglücklichen Mannes zu sich selbst, der sich im Angesicht seines nahenden Todes mit falschen Lebensentscheidungen und Versäumnissen auseinandersetzt.

Aronofsky zeichnet in „The Whale“ den Konflikt eines Mannes nach, der nach schweren Schicksalsschlägen den Weg in die Depression genommen hat, seine Gefühle nur mittels Fressattacken kanalisieren kann und sich ob seiner Fettleibigkeit derart schämt, dass er sich nicht mehr zeigen will. Und der sich seine Empathie und seine intellektuelle Wachheit bewahrt hat, die in ihrer Beweglichkeit in starkem Kontrast zu seinem immobilen Körper stehen: ein Schmetterling in einer Taucherglocke.

Die Themen, die Aronofsky in diesem Film aufwirft, sind Fragen nach Scham und Ekel, Einsamkeit, Zugehörigkeit, Schuld, Vergebung und Erlösung, ebenso wird nach dem Umgang mit Trauer und Verlust gefragt; Homosexualität, Gleichstellung der Geschlechter und Selbsttötung werden als luzider Hintergrund durch die Geschichte getragen, jedoch lediglich in kurz aufblitzenden Sequenzen konkret verhandelt.

Der Film ist ein mitreißendes Drama, das vor allem durch die äußere Verwandlung des Hauptdarstellers und seine glaubwürdige Darstellung Aufsehen erregt. Mit einem liebevollen Verständnis für die Figuren wird intensiv von der ambivalenten Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen sowie des Glaubens erzählt, die gleichermaßen zutiefst verletzen wie Halt und Hoffnung geben können.

USA 2022. Regie: Darren Aronofsky. 117 Minuten. Mit Brendan Fraser, Sadie Sink, Ty Simpkins, Hong Chau u.a. Sehenswert ab 16.

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