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21. Februar 2022

„Klavier und ungelesene Bücher warten auf mich“

Nach fast 30 Jahren ist Pfarrer Friedbert Fellert am Sonntag, 20. Februar, von Superintendent Henning Waskönig aus seinem Amt in der Ev.-Reformierten Kirchengemeinde in Hagen verabschiedet worden. „Ich bin gerne Pastor gewesen“, blickt der Theologe zurück. „Aber jetzt freue ich mich auf das, was danach kommt.“ Pfarrer Thorsten Karbe, der schon seit September 2019 in der Gemeinde im Einsatz ist, übernimmt vorerst einige von Fellerts Aufgaben.

Nach fast 30 Jahren ist Pfarrer Friedbert Fellert (vorne rechts) am Sonntag, 20. Februar, von Superintendent Henning Waskönig aus seinem Amt in der Ev.-Reformierten Kirchengemeinde in Hagen verabschiedet worden. Gemeinsam mit seiner Frau Rita freut sich der Theologe auf den Ruhestand. Pfarrer Thorsten Karbe übernimmt vorerst einige von Fellerts Aufgaben. Foto: Kristina Hußmann

Friedbert Fellert wurde 1956 in Wattenscheid geboren, studierte Theologie in Marburg, Münster und Bochum und begann – nach zwei Jahre Vikariat in Witten – am 1. April 1992 seinen Dienst in der Hagener Gemeinde am Bergischen Ring. Zusammen mit seiner Frau bezog er die Dienstwohnung auf dem Gelände der Gemeinde – mittendrin im Geschehen. „Die Menschen konnten uns ins Wohnzimmer gucken“, sagt Fellert. „Für mich als Ruhrpottler war das nicht so ein Problem.“ Aber seine Frau, die aus einer ländlichen Gegend kommt, habe sich schon sehr umstellen müssen.

Seit sechs Jahren wohnt das Ehepaar Fellert jetzt in einem eigenen Haus, „ein bisschen ruhiger“, wie der Theologe sagt. „Dass wir dort jetzt unseren Ruhestand verbringen, passt gut.“ Für fünf Jahre hat er sich die Pfarramts-Stelle mit seiner Frau geteilt. „Danach hat sie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für den Büchertisch, das Frauenfrühstück, Vortragsreihen und Gemeindeforen das Profil der Gemeinde entscheidend mitgestaltet.“

Dass in seinem Verabschiedungsgottesdienst die Musik eine große Rolle spielen würde, war wohl allen klar, die Friedbert Fellert kennen. „Das ist meine Herzensangelegenheit.“ Und so hat er das Gemeindeleben vor allem auch durch seine Liebe zur Musik geprägt. Neben dem klassischen Kirchenchor etablierte er einen Musikkreis für moderne Musik mit jungen Mitgliedern. „Lieber leicht und dafür gut“, das sei sein Motto gewesen. Auch ein Flötenensemble hat der ausgebildete C-Musiker ins Leben gerufen. Die Reformierten Flöten spielten auch zum Abschied des Theologen. Ebenso wie Popkantor Sven Bergmann am Klavier. Auch die Orgel und eine Solosängerin kamen zum Einsatz.

In seiner Predigt stellte Friedbert Fellert einen Gedanken ins Zentrum: „Denken von Jesus her und auf ihn hin – das räumt uns den Blick auf Gott frei und hält die Beziehung lebendig.“ Superintendent Henning Waskönig sagte in seiner Ansprache: „Für mich sind Sie ein Gottsucher, der Gott mit Leidenschaft und Begeisterung auf den Fersen geblieben ist.“ Deutlich spürbar sei, dass „Sie hier am richtigen Ort waren und mit Freude und viel innerer Kraft Pastor gewesen sind.“ Ein Geschenk sei es, dass er seinen Dienst „immer auch mit Humor versehen habe“.

Geschenke gab es nach dem Gottesdienst auch für Friedbert Fellert, der nach fast 30 Jahren sagt: „Ich freue mich jetzt auf meinen Ruhestand.“ Sorge, dass ihm langweilig werden könnte, hat der Theologe nicht: „Ich habe mein Klavier und viele ungelesene Bücher, die auf mich warten“, sagt er. Ganz den Rücken kehren, wird Friedbert Fellert der Gemeinde allerdings nicht. „Im musikalischen Bereich werde ich weiterhin wirken.“

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