Zum Inhalt: Ein 80-jähriger Mann weigert sich trotz seines hohen Alters, seine komfortable Wohnung in London zu verlassen oder eine Pflegekraft zu engagieren. Doch er leidet an Demenz und ist zunehmend verwirrt. Bis sich herausstellt, dass er bereits bei seiner Tochter und ihrem Ehemann wohnt und dringend auf die Hilfe einer Krankenschwester angewiesen ist. Die Verwirrung des Protagonisten überträgt sich unmittelbar auf die Zuschauerinnen und Zuschauer.

In seinem Drama „The Father“ verhandelt der Regisseur Florian Zeller das Thema Demenz mit seinen Auswirkungen auf die betroffene Person und Menschen in deren Umfeld. Er stellt seine Charaktere vor die Herausforderungen, einen Alltag zu bewältigen, der längst in sich zerfallen ist, der keine zusammenhängende Struktur mehr besitzt. Obwohl er die voranschreitende psychische und physische Reduktion eines Menschen und seine verzweifelten und verstörenden Reaktionen auf den zunehmenden Kontrollverlust inszeniert, ist der Film kein Blick in eine Krankenakte, sondern eine Einladung an die Zuschauenden, sich aktiv auf die Situation einer Demenzerkrankung einzulassen und eigene Erfahrungen zu machen.

„Der bewegende Film dürfte vielen Zuschauerinnen und Zuschauern aus dem Herzen sprechen, die mit den eigenen Eltern Ähnliches erleben“, so die Jury der Evangelischen Filmarbeit. Anthony Hopkins erhielt für seine Rolle in „The Father“ 2021 den Oscar; ebenso Christopher Hampton und Florian Zeller für das beste adaptierte Drehbuch.

Drama, Vereinigtes Königreich, 2020; Regie: Florian Zeller; Drehbuch: Christopher Hampton, Florian Zeller; mit Anthony Hopkins, Olivia Colman, Mark Gatiss, Olivia Wilde, Rufus Sewell; ca. 98 Minuten; sehenswert ab 14 Jahren