Michael Bosqui hat sich aus dem Kirchenkreis verabschiedet

Die Evangelische Jugend in Hagen hat er auf dem Weg ins Kino entdeckt. Danach gesucht hatte er nicht. Trotzdem ist es kein Zufall gewesen, dass Michael Bosqui im Jahr 2008 hier als Jugendreferent seine Arbeit aufnahm. „Ich habe als Kind die Gemeinschaft beim CVJM gesucht und genossen, bin später ehrenamtlich im kirchlichen Kontext eingestiegen und habe dann meine berufliche Idee in diese Richtung entwickelt“, blickt der 42-Jährige zurück. Im August hat Bosqui einen neuen Weg eingeschlagen. In einer Schwerter Kirchengemeinde wird er künftig die Kinder- und Jugendarbeit neu konzipieren und gestalten. „Ich bin fast 16 Jahre am richtigen Platz gewesen“, so der zweifache Familienvater. „Die Stelle in Schwerte hat mich aber sofort interessiert. Es passt alles gut, und so geht es jetzt an diesem Ort für mich weiter.“

Jugendreferent Michael Bosqui hat nach „fast 16 Jahre am richtigen Platz“ einen neuen beruflichen Weg eingeschlagen. Er arbeitet jetzt für einer Schwerter Kirchengemeinde. Foto: Ev. Kirchenkreis Hagen

Michael Bosqui hat eine Ausbildung zum Erzieher bei Bethel in Bielefeld gemacht. Nach dem Fachabi absolvierte er ein Praktikum bei der Evangelischen Jugend in der Stadt in Ostwestfalen. „Ich habe mich total wohlgefühlt“, erinnert er sich. Er schließt eine Ausbildung zum Diakon an und studiert „Soziale Arbeit“ an der Evangelischen Hochschule (EvH) in Bochum und wohnt in dieser Zeit in Hagen. „So bin ich ins Ruhrgebiet gekommen.“ Um Privatleben und Beruf gut unter einen Hut zu kommen, zieht der Jugendreferent mit seiner heutigen Frau nach Meinerzhagen, später nach Schwerte.

Als Jugendreferent der Evangelischen Jugend ist er in den vergangenen Jahren in der Gemeinde tätig und dort für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig gewesen. Das Zentrum seiner Arbeit war das Gemeindehaus neben der Philipp-Nicolai-Kirche an der Schwerter Straße in Boele. Nicht nur in diesem Beritt verbinden viele Menschen seinen Namen mit dem Angebot von Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche.

Seit 2009 geht es in der ersten Woche der Osterferien mit den Jüngeren nach Heino in Holland. „In diesem Jahr waren 80 Kinder dabei.“ Mit den Jugendlichen führt die Reise im Sommer in den Süden. „Freizeiten sind essenziell für die Kinder- und Jugendarbeit“, ist der Sozialarbeiter überzeugt. „Auch für die Weiterbildung von Ehrenamtlichen.“ Das Angebot sei grundsätzlich offen. „Alle dürfen mitkommen“, so Bosqui. „Das entspricht meinem christlichen Grundverständnis und bewährt sich in der Praxis voll und ganz.“

Neben den Freizeiten, „die einen großen Raum einnehmen“, sei die tägliche Kontaktarbeit der zweite entscheidende Baustein und das „tägliche Brot“. „Kontinuität und Beziehungspflege, auch mit den Eltern, sind elementar.“ So sind die Kinder- und Jugendgruppen, für die Michael Bosqui bis zuletzt verantwortlich gewesen ist, voll. „Wir haben da etwas ganz Tolles aufgebaut, worauf ich auch wirklich stolz bin.“ Der Kreislauf von Gemeinde- und Konfi-Arbeit sowie den Freizeiten funktioniere an dieser Stelle richtig gut. „Man braucht manchmal einen langen Atem“, so der 42-Jährige. „Aber das ist die Arbeit, die man immer tun kann.“

Bosqui und sein Team haben dabei auf stabile Beziehungen gesetzt. Um vielen Kindern die Teilhabe an den Angeboten zu ermöglichen, gehen sie zum Beispiel auch in die Schulen, suchen den Kontakt, verteilen Flyer. „Es sind die Verlässlichkeit und das soziale Lernen in der Gemeinschaft, was die Arbeit erfolgreich macht“, sagt er. „Und dass jeder hier so sein darf, wie er ist.“

Warum es in seinem Wohnort Schwerte kein vergleichbares Angebot gibt, hätten sich seine Frau und er schon länger gefragt. Dass Michael Bosqui aber ausgerechnet hier seinen beruflichen Weg fortsetzt, habe sich im Grunde einfach ergeben, weil er diese Stellenanzeige entdeckt hat. Danach gesucht hat er nicht. Mit Blick auf seinen Werdegang ist aber auch dieser Schritt irgendwie kein Zufall.

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