An(ge)dacht

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An Gott wenden

 

Felix ist geboren! Unser erstes Enkelkind ist endlich da. Das Warten und Sorgen hat ein Ende! Wirklich? Nein, es fängt mit der Geburt erst richtig an. So erlebe ich es. Ich warte auf das erste Lächeln, den ersten Zahn, das erste gesprochene „Oma“, aber auch auf den ersten Schnupfen, Bauchweh und andere kleine Katastrophen. Und die Sorgerei geht weiter, ein Leben lang.

 

„Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da…“, vielleicht kennen Sie dieses Lied noch. So erleben wir unser Leben mit seinen kleinen und großen Sorgen - jeden Tag neu. Andererseits ist es wichtig, vorzusorgen für die Familie, das Alter. Es ist notwendig, fürsorglich zu sein in der Familie, besonders zu Babys, die darauf angewiesen sind. Doch wie gehen wir mit Ereignissen um, die uns den Schlaf rauben, uns krank machen, die Lebensenergie nehmen? Mit dem, was wir in unserer vernetzten Welt – ob wir wollen oder nicht - mitbekommen: Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen. Davon hören und sehen wir tagtäglich und bleiben voller Sorgen zurück. Oft, weil es nicht in unserer Macht steht, zu helfen.

 

Wie in einem Hamsterrad gefangen laufen und laufen wir, Sorgen und Ängste nehmen uns gefangen, jagen uns durchs Leben. Da bleibt nicht mehr viel übrig an Freude und Glück. Da bleibt auch nicht mehr viel an Glauben und Vertrauen. In solchen Zeiten hilft es, wenn jemand sagt: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“ (Philipper 4:6) Dieser Bibelvers ist uns Christen als Motto für den Monat Juli gegeben.

 

Paulus verspricht der Gemeinde in der Stadt Philippi kein Leben ohne Sorgen. Er ermutigt sie jedoch, sich in jeder Lebenslage an Gott zu wenden. Solch ein Leben im Gespräch mit Gott ist für mich so etwas wie ein Gegenentwurf zu einem Leben, welches in Sorgen erstickt. Es verändert nicht immer meine sorgenvolle Lebenssituation, aber es hilft mir zu einer neuen Einstellung. „Alle eure Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch.“ (1Petr 5,7) Diese Zusage gilt für Felix und seine Eltern, für Sie und mich!

 

Bildinfo: Pfarrerin Juliane im Schlaa