Ich sehe was, was Du nicht siehst

Folge 7

Familienzentrum St. Christopherus


Jedes Mal, wenn ich mit meinem Auto in die Hochstraße in Hagen einbiege, sehe ich in der Kurve dieses Schild. Mein Blick bleibt beim Vorbeifahren an dem für mich ungewöhnlichen Motiv hängen: Ein Mann mit einem Stab in der rechten Hand, der einen Fluss durchquert. Auf seinen Schultern ein Kind im Heiligenschein. Der Mann lächelt mich freundlich an, auf seinem und meinem Weg, und erfreut mich. 

Es handelt sich bei ihm um den Heiligen Christophorus, einen Heiligen, der in der katholischen Kirche verehrt wird. Der Legende nach hat er auf seinem starken Rücken Menschen über einen gefährlichen Fluss getragen, eines Nachts sogar das Jesuskind selber. Er gilt als einer der Heiligen, an die man sich in seiner Not wenden kann, und der unter anderem besonders für Reisende und Kinder da ist und ihnen hilft. 

Heilige sind ja in der katholischen Kirche vorbildhaft lebende Menschen. Mir gefällt der Heilige Christophorus auf diesem Schild und ich denke: „Wie schön, wenn Erwachsene Kinder auf ihrer Lebensreise durch schwierige Situationen an das feste Ufer bringen. Ein guter Name für eine Kindertagesstätte.“ 

Und irgendwann ist mir dann auch noch aufgefallen, dass ich das Haus, in dem das Familienzentrum St. Christophorus jeden Tag 70 Kinder betreut, doch selber kenne: Bevor es zur Kindertagesstätte der katholischen Caritas wurde, war es einmal das Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirchengemeinde. Als diese einen Anbau direkt an ihre Johanniskirche baute, bekam das frühere Gemeindehaus diese neue Aufgabe als Kindertagesstätte. Ein schöner ökumenische Weg des Hauses durch die letzten Jahrzehnte! Und ein Mut machender Christophorus, auch auf meinem Weg durch die Stadt!