Ich sehe was, was Du nicht siehst

Folge 5

Der Pelikan an der Gnadenkirche in Holthausen (von Pfarrer Daniel Fuhrwerk)

"Als ich vor gut einem Jahr in die Ev.-Luth. Emmaus-Kirchengemeinde gekommen bin, kam ich dauernd mit den Namen der zwei Kirchen durcheinander. Die Gnadenkirche in Holthausen und die Erlöserkirche auf Emst. Im Predigtplan sind die beiden Predigtstätten durch verschiedene Farben und durch Piktogramme kenntlich gemacht. Für die Gnadenkirche ist ein kleiner Pelikan zu sehen. Warum das so ist, hatte ich nie hinterfragt.

Bis ich den Pelikan auf dem Dach der Kirche, etwas links vom Eingang entdeckte. Da steht er. Etwas unscheinbar zunächst, doch mittlerweile, seit ich weiß, dass er da ist, sticht er mir immer ins Auge, wenn ich in die Kirche hineingehe.

Warum der Pelikan und die Bezeichnung "Gnadenkirche" zusammenpassen, hat mir ein Gemeindeglied erklärt: Der Pelikan gilt als Symbol für Gnade, da er der Legende nach seine Kinder mit seinem eigenen Blut füttert, wenn alle anderen Nahrungsquellen erschöpft sind. Den Pelikan als Symbol für Christus zu sehen, der uns im Abendmahl Anteil an sich selbst gibt, liegt nahe.

Ich hatte von dieser Symbolik vorher noch nie gehört. Und die Entdeckung hat mich neugierig gemacht, "meine" beiden neuen Kirchräume mal ganz genau, ganz bewusst anzuschauen und wahrzunehmen. Da steckt mehr drin, als es ein oberflächlicher Blick vermuten lässt."