Hanchrist Grote
Gott, du weißt um unsere Ängste und Sorgen.
An Dich dürfen wir uns wenden, wenn die Welt aus den Fugen gerät und unser Leben ungewohnt verläuft. Selbstverständliche Sicherheiten brechen weg, lange geplante Vorhaben müssen abgesagt oder verschoben werden. Wir sind in Sorge um unsere eigene Gesundheit und das Wohlergehen unserer Familien.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Jesus Christus, du lädst uns an deinen Tisch.
Du kommst uns nah, wenn wir uns in deinem Namen versammeln, wenn wir Brot und Wein miteinander teilen. Im gemeinsamen Reden und Hören, Teilen und Empfangen, Singen und Feiern teilt du dich uns mit. Deine heilsame Gegenwart und die Gemeinschaft mit anderen hilft und ermutigt uns. Das fehlt uns in diesen Tagen.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Heiliger Geist, du ermahnst und tröstest uns.
Du willst uns den Weg in die Zukunft weisen und weckst in uns die Sehnsucht nach Gottes neuer Welt. Doch manchmal verstellen mir die alltäglichen Sorgen den Blick, manchmal verliere ich den Mut angesichts der Vielzahl der Aufgaben. Dann stärke du mich und hilf, dass ich dich und meine Mitmenschen nicht aus den Augen verliere. Gib, dass ich helfen kann und mir helfen lasse, wo es möglich und nötig ist.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Ingrid Sauder
Gnädiger Gott,
wir bitten dich in dieser belastenden Zeit:
Gib uns Ohren, die auch das Zwitschern der Vögel am Morgen hören;
Augen, die sich an blühenden Blumen erfreuen;
Hände, die helfen, wo Menschen Hilfe brauchen.
Öffne unser Herz für die Bedürfnisse unserer Mitmenschen, damit wir trotz räumlichen Abstandes Nähe und Fürsorge untereinander spüren.
Schenke uns Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge, die wir durch die
Entschleunigung neu entdecken, und lass sie uns wertschätzen.
Erfülle uns mit Ideen und Kreativität, damit auch Freude und Lachen nicht
untergehen.
Stärke unsere Zuversicht und unser Gottvertrauen
und beschütze uns mit deiner Liebe.
Amen
Christoph Weiling
Sonntägliches Fürbittgebet:
Herr, ich stehe vor dir allein,
aber in Stellvertretung für deine Gemeinde.
Viele wären heute gerne in dein Haus gekommen,
müssen es aber unterlassen aus Verantwortung füreinander.
Viren und Krankheiten gehören von jeher
zum Leben von uns Menschen,
so wie Naturkatastrophen zur Geschichte der Erde.
Doch der neue Virus ist besonders ansteckend,
heimtückisch und hartnäckig.
Er macht uns Angst.
Herr, wir bitten für unsere Gemeinde,
unsere Stadt, unser Land und die ganze Welt:
Unterstütze alle, die sich darum bemühen,
die Zahl der Ansteckungen zu verringern.
Mahne die Uneinsichtigen zur Einsicht.
Sei bei allen, die sich um Infizierte kümmern.
Wir denken an unsere Ärzte und Krankenpflegerinnen:
gib ihnen Kraft, Geduld, Gesundheit und Ausdauer.
Wir denken an jene, die sich angesteckt haben
oder noch anstecken werden:
schenke einen milden Verlauf der Krankheit.
Wir bitten für jene, die zu sogenannten Risikogruppen gehören:
Halte die Gefahr von ihnen fern.
Alle, die aufgrund der Epidemie
sterben oder noch sterben werden, legen wir an dein Herz:
Sei ihnen gnädig und nimm sie in deine Welt auf,
in der es keine Krankheit und kein Leid mehr geben wird.
Alles, was uns in diesen Tagen bewegt,
bringen wir ein in das Gebet, das dein Sohn uns gelehrt hat.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name. (Glockenschlag)
Dein Reich komme. (Glockenschlag)
Dein Wille geschehe, (Glockenschlag)
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. (Glockenschlag)
Und vergib uns unsere Schuld, (Glockenschlag)
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, (Glockenschlag)
sondern erlöse uns von dem Bösen. (Glockenschlag)
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Herr, segne und behüte uns.
Lege deinen Segen auf alle, die gegen die Epidemie ankämpfen.
Heiße das Böse zurückweichen,
das deine Geschöpfe bedroht und ängstigt.
Dein Kreuz beschütze uns in unserer Not.
Dein Heiliger Geist sei unser Tröster.
So segne uns Vater, Sohn, Heiliger Geist. Amen.
Henning Waskönig
Gott,
wie soll ich eigentlich beten
in diesen Tagen?
Mein Leben ist plötzlich so anders.
Hilfe!
Wohin ich auch blicke,
vieles erkenne ich nicht wieder.
Mein gewohntes Leben schwindet
von Tag zu Tag.
Ich habe Angst
und mache mir Sorgen.
Um mich selbst.
Besonders aber um die Menschen,
mit denen ich verbunden bin,
in Liebe und Verantwortung.
Und dann all die Nachrichten.
Die ganze Welt ist in Aufruhr.
Was ist eigentlich mit den Menschen,
den Ländern, über die nicht berichtet wird?
Was bekomme ich alles nicht mit?
Hilfe!
Es ist so anders, Gott.
Auch in mir begegne ich
Gefühlen, Gedanken, Sorgen,
die mir fremd sind.
Wohin mit meinen Fragen,
Befürchtungen und Zweifeln?
Hilf du, Gott!
Stehe mir und allen Menschen bei.
Bleibe deiner Schöpfung treu.
Stärke Zuversicht, Liebe,
Solidarität und Freundlichkeit.
Ich bin so dankbar
für alle, die jeden Tag
sich einsetzen
in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen,
in Polizeistationen, im öffentlichen Nahverkehr,
in Lebensmittelläden, Apotheken
und Arztpraxen,
in den politischen Leitungsgremien
in der Kommune, im Land, im Bund.
Halte du diese tapferen Frauen und Männer
und uns alle
nah bei dir.
Hilf, mit deiner Kraft. Amen.