„Sie haben der Evangelischen Jugend ein prominentes Gesicht gegeben“

Rund 35 Jahre hat Andrea Doehring im Evangelischen Kirchenkreis Hagen gearbeitet. Die Bereiche Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschule hat sie aufgebaut und bis heute geleitet. Dabei hat sie nicht nur mit hoher Verantwortungsbereitschaft ihr großes Team geleitet, sondern vor allem mit kritischem Blick Strukturen reformiert und die Finanzen sortiert. Mit Andrea Doehring verlässt nicht nur eine Expertin für Kita und Schule, sondern auch eine Führungspersönlichkeit den Kirchenkreis Hagen. Jetzt ist Sie in einem Gottesdienst in der Hagener Johanniskirche von Superintendent Henning Waskönig und im Kreise von vielen Wegbegleiterinnen und -begleitern aus ihrem Dienst verabschiedet worden. „Sie haben in den vergangenen Jahren unzählige, entscheidende Impulse gesetzt, so dass die Kindergartengemeinschaft und der OGS-Bereich sich prächtig entwickelt haben. Hierfür sind wir, hierfür bin ich Ihnen, ausgesprochen dankbar. Sie haben in beiden Arbeitsfeldern kluge Entscheidungen getroffen, sind beharrlich für die Belange Ihrer Arbeitsbereiche, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ihnen anvertraut gewesen sind, eingetreten“, so der Superintendent.

Andrea Doehring ist von Superintendent Henning Waskönig nach rund 35 Jahren aus ihrem Dienst im Evangelischen Kirchenkreis Hagen verabschiedet worden. Foto: Kristina Hußmann

In all der Zeit sei ihr Blick immer auf das Ganze von Kirche hin ausgerichtet gewesen. „So haben sich intensiv in die synodale Arbeit eingebracht, auf Ebene des Kirchenkreises, aber auch auf Ebene der Landeskirche. Ihr genauer, kritischer Blick auf Strukturen und hinein in die kirchlichen Systematiken war ein immenser Gewinn. Dabei haben Sie der Ev. Jugend im Ev. Kirchenkreis Hagen über viele Jahre ein prominentes Gesicht gegeben. Ich danke für allen Einsatz, für die Qualität Ihrer Arbeit und für Ihre überaus hohe Verbundenheit mit den Menschen hier vor Ort.“ 

Andrea Doehring kommt 1990 als Jugendreferentin in den Kirchenkreis Hagen, ist hier zu 50 Prozent in der Kirchengemeinde in Herdecke und mit der anderen Hälfte ihrer Vollzeitstelle im kreiskirchlichen Bereich im Einsatz. Zuvor hatte sie im Kirchenkreis Hattingen-Witten gearbeitet. Die studierte Sozialarbeiterin fasst schnell Fuß, übernimmt den Bereich der Ausbildung von Ehrenamtlichen und reformiert das System.

In der Erziehungszeit nach den Geburten ihrer ersten zwei Kinder studiert sie Diplom-Pädagogik, ist nach ihrem Wiedereinstieg in den Beruf als Jugendreferentin in drei Gemeinden tätig. Acht Wochen nach der Geburt des dritten Kindes startet Andrea Doehring zunächst in Teilzeit. „Recht schnell habe ich aber wieder Vollzeit gearbeitet und zusammen mit Frank Fischer, dem damaligen Leiter der Evangelischen Jugend, den Bereich der Offenen Ganztagsschulen aufgebaut“, blickt sie zurück. „Ich habe mich dabei vor allem um die Organisation und das Personal gekümmert.“ Im gleichen Zeitraum wird im Evangelischen Kirchenkreis die Kita-Gemeinschaft gegründet. Die Diplom-Pädagogin und -Sozialarbeiterin übernimmt zusammen mit Pfarrer Michael Dahme die Geschäftsführung, „und etwa drei Jahre später die Leitung des Referats Kinder und Schule der Evangelischen Jugend.“

Die Einführung des Neuen Kirchlichen Finanzmanagements (NKF) bringt ein weiteres Schwerpunktthema auf die berufliche Agenda der dreifachen Mutter. „Ich habe mich in den Bereich Finanzen eingearbeitet und vertieft, infolgedessen auch im Finanzausschuss des Kirchenkreises gearbeitet und auf der Landessynode mitgewirkt.“ Berufsbegleitend macht Andrea Doehring eine Ausbildung zum Coach und zur Supervisorin.

Die Komplexität und das Pensum der Aufgaben sind nicht der Grund, warum sie den Kirchenkreis Hagen verlässt. „Ich habe die Arbeit hier lange Zeit gemacht, weil mich die Kooperation mit vielen anderen Menschen und die Gestaltung und Entwicklung von Bereichen und Themen Freude gemacht haben.“ Bis zu einem Punkt, an dem Andrea Doehring merkt, dass der Druck zu hoch wurde. „Ich war zunehmend frustriert, was vor allem mit den externen Faktoren der Arbeit in den Bereichen Kita und Schule zu tun hatte; Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann.“

Sie gibt sich ein paar Monate Zeit. „Doch dieses Gefühl blieb, und so habe ich gekündigt. Ohne neuen Job, aber mit der Gewissheit, dass es der richtige Schritt ist und dass mich dieser auch eine andere, eine größere Stadt führen sollte.“ Die größere Stadt ist Berlin. „Dass eines meiner Kinder dort lebt, ist sehr schön, war aber nicht der ausschlaggebende Punkt.“ Im Stadtteil Neukölln findet die Diplom-Pädagogin eine Wohnung. Eine neue Stelle hat sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Inzwischen steht fest, dass sie im Kirchenkreis Spandau den Bereich der Kindertageseinrichtungen leiten wird. „Ich freue mich sehr darauf – und auf mich in Berlin und meinen Neustart“, sagt Andrea Doehring. Gleichzeitig könne Sie jetzt zurückblicken und sehen, was gemeinsam erreicht wurde. „Für mich ist es der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang“, ist sie sich sicher. „Gehen Sie behütet, reich gesegnet, mutig und beherzt Ihren Weg nach Berlin. Die Kirche dort wird es Ihnen danken. Und unser Dank ist Ihnen sowieso gewiss“, gab Superintendent Henning Waskönig ihr mit auf den Weg.

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