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26. September 2024
Gemeinsame Erntedankaktion

08. August 2024

„Zusammenhalt passiert irgendwie von selbst“

„Das Camp ist wie eine eigene kleine Welt“, sagt Frieda. „Nur, wenn ich das Gelände verlasse, um zum nahen Supermarkt zu gehen, wird mir bewusst, dass ich hier mitten in Hagen bin.“ Die Zwölfjährige ist Teil des Quamboni-Teams. Der Kinder- und Jugendcircus, der zur Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Hagen gehört, hat Ende Juli sein Quartier auf dem Elbers-Gelände am Rande der Innenstadt bezogen. In dem großen Circuszelt präsentieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 10. bis zum 17. August das Programm „Showtime“, in dem ein humoristischer Blick hinter die Kulissen des Showbusiness geworfen wird. Zurück zu Frieda: Seit zehn Jahren stand die Familie auf der Warteliste für einen Platz in dem Kinder- und Jugendcircus. Im vergangenen Jahr hat es dann geklappt. „Im letzten Sommer bin ich zum ersten Mal dabei gewesen“, erzählt die Schülerin des Albrecht-Dürer-Gymnasiums. „In diesem Jahr habe ich mich seit Beginn der Sommerferien auf die Zeit hier gefreut.“ Schon jetzt denke sie an den Applaus nach den Aufführungen. „Das ist dann schon ein sehr schönes Gefühl.“

Beim Adagio wird Frieda von ihrer Partnerin mit Füßen und Händen in der Luft gehalten. Foto: Kristina Hußmann

Das Camp, das am Rande des Elbers-Areals neben der Stadtbücherei und direkt an der Volme und damit auch der stark befahrenen Volmestraße liegt, entzieht sich dem Trubel der Stadt. Die Bauwagen, die in diesem Fall die Schlafstätten sind, das Zelt und das große Gebäude schließen sich in einem Kreis um das Gelände.

Große Bäume begrenzen die Sicht. „Das ist hier für zweieinhalb Wochen einfach unsere Circusblase“, erklärt Frieda. „Zwar können uns unsere Familien besuchen, und wir sehen sie ja auch zu den Aufführungen; aber wichtig ist in dieser Zeit vor allem die Campfamilie“, findet die Zwölfjährige. „Schließlich sind wir hier einfach immer zusammen und machen alles gemeinsam.“

Damit meint Frieda nicht nur das Training, das sich über den ganzen Tag verteilt. „Wir gestalten den kompletten Tag miteinander.“ Dazu gehören neben den Mahlzeiten und Austauschrunden auch Dienste in der Küche oder im Zelt. „Der Zusammenhalt passiert dabei irgendwie von selbst.“

„In den Sommerferien verbinden wir mit Quamboni das Training für unsere Circusvorführungen mit der klassischen Ferienfreizeit“, sagt Rolf Neuendorf, der den Kinder- und Jugendcircus leitet und der Wert darauflegt, „dass wir hier Gemeinschaft im besten und im christlichen Sinne gestalten.“ Natürlich stehe das Training im Zentrum.

„Aber die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gesprächsrunden, in denen es auch geistliche Impulse gibt, und die freie Zeit gehören ebenso dazu.“ Neben den 20 Teamern - ehemalige Teilnehmende - helfen im Camp auch Ehrenamtliche mit, organisieren zum Beispiel die Mahlzeiten oder passen die Kostüme an. „Das Team ist eine unserer Stärken“, sagt Neuendorf.

Frieda findet, dass die geteilte Zeit mit ihren Freundinnen, die Bauwagen-Übernachtung und das Training der Circusnummern das Besondere am Quamboni-Camp sind. „Am liebsten mache ich Adagio“, sagt sie. Dabei wird Frieda von einer älteren und größeren Partnerin mit Füßen und Händen in die Luft gehoben. „Ich mag auch, dass wir jeden Morgen mit Musik geweckt werden. Da fängt der Tag gleich gut an.“ Dass sie ihr Handy nur zu einer festgelegten Zeit benutzen darf, stört die Schülerin nicht. „Wir haben einfach die meiste Zeit etwas Besseres zu tun.“

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