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28. Februar 2019

Vortrag über medizinische Betreuung am Lebensende

Gute und schlechte Medizin am Lebensende - so lautet das Thema eines Vortrages, den der bekannte Wittener Arzt und Buchautor Dr. Matthias Thöns am Mittwoch, 6. März, um 18.30 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Christuskirche in Wetter Grundschöttel (Steinkampstr.2-4) halten wird.

Der Wittener Arzt und Buchautor Dr. Matthias Thöns referiert am Mittwoch, 6. März, um 18.30 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Christuskirche in Wetter Grundschöttel.

Thöns sagt: "Ertrag und Gewinn bestimmen heute leider die Wirklichkeit vieler Kliniken." Opfer sind – so Thöns - im Besonderen Sterbende, haben sie doch die schlimmsten Diagnosen und ist von ihnen kaum Widerspruch zu erwarten:  Selbst Ärztekammern und Verbände kritisieren, „die Verwandlung der Krankenhäuser in betriebswirtschaftliche Unternehmen sei eine Fehlentwicklung historischen Ausmaßes“.

So erhalten etwa Krebsbetroffene noch in den letzten Lebenswochen oft nutzlose Behandlungen. Chemotherapie verspricht hier die höchsten Gewinne. Teils mit „Lazaruseffekt“ beworben, schadet sie in den letzten Lebensmonaten mehr als sie nutzt. Die Hälfte der höchstpreisigen Medizin hat keinerlei belegten Nutzen und weniger als drei Prozent verbessern Lebenszeit und Lebensqualität nach einer international angesehenen Arbeit.

Intensivmedizin, im häuslichen Bereich in den letzten Jahren um den Faktor 50 (!) gesteigert, „erzeugt chronisch kritisch Kranke“, weniger als fünf Prozent der länger Beatmeten finden zurück in ihr altes Leben. Doch es regt sich Widerstand: Krankenschwestern gehen auf die Straße, die Presse berichtet, ganze Intensivkongresse widmen sich dem Thema, und erstmals wurde jetzt ein Arzt in Deutschland zu einem hohen Schmerzensgeld wegen Übertherapie bei einem Sterbenden verurteilt.

Im Vortrag gibt es viele Tipps, wie man eher an gute Medizin gelangt. Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. Am Ausgang wird um eine Spende für das Palliativnetz Witten e.V. gebeten