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13. Februar 2023

„Sind durch Sie und Ihre Arbeit außerordentlich beschenkt worden“

Hartmut Klar, beim Evangelischen Kirchenkreis zuletzt verantwortlich für Gemeinde- und Organisationsentwicklung, ist jetzt in einem Gottesdienst in der Wetteraner Lutherkirche von Superintendent Henning Waskönig in den Ruhestand verabschiedet worden. Hartmut Klar hat 43 Jahre lang beim Kirchenkreis in unterschiedlichen Funktionen gearbeitet. „Da gab es jede Menge an Prozessen, an kleinen wie an großen“, so der Superintendent. „Ich erinnere an das Zusammengehen des Gemeinsamen Kreiskirchenamtes, die Vereinigungen von Kirchengemeinden, das Coachen und Begleiten von Presbyterien oder Kooperationsräumen, die QM-Zertifizierung im KiTa-Bereich.“ Eines sei dabei immer entscheidend gewesen: „Sie haben andere dabei unterstützt, dass diese ihre Verantwortung in Sachen Leitung besser wahrnehmen konnten“, betonte Waskönig.

Hartmut Klar (vorne Mitte) ist von Superintendent Henning Waskönig (vorne links) in einem Gottesdienst in der Wetteraner Lutherkirche in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit Thomas Küstermann (vorne rechts), Dieter Wentzek, Bernd Becker und Verena Schmidt (hinten von rechts nach links) hatten sich auch vier ehemalige Superintendent*innen auf den Weg zur Verabschiedung gemacht. Foto: Kristina Hußmann

„Wir als Kirchenkreis Hagen sind durch Sie und Ihre jahrzehntelange Arbeit außerordentlich beschenkt worden. Ihr Tun und Ihr Wirken war an vielen Stellen segensreich! Danke!“

Schon als Schüler engagierte sich Hartmut Klar ehrenamtlich in der Jugendarbeit. Sein Studium der Chemie und Geografie sollte eigentlich auf den Lehrerberuf hinauslaufen. „Ich war aber von Beginn an nicht glücklich mit dem Schulsystem“, erklärt der 68-Jährige, warum er sich für einen anderen Weg entschieden hat. Nach theologischen Aufbaukursen und berufsbegleitenden Seminaren zur Gemeindepädagogik arbeitete der Vater einer Tochter zunächst als Jugendreferent, Gemeindepädagoge und in der Erwachsenenbildung.

Nach zwei weiteren Jahren der Ausbildung im Bereich Organisationsentwicklung teilte er seine Stelle, bevor er dann zu 100 Prozent den Bereich der Beratung und Begleitung von Gemeinden übernahm und dabei vor allem die Prozesse der Strukturveränderungen mit auf den Weg gebracht hat. „Einmal wäre ich fast weg gewesen“, erinnert sich Hartmut Klar. „Eine Jugendbildungsstätte in Tecklenburg hatte eine attraktive Stelle ausgeschrieben.“ Er blieb dann aber doch. Und so ganz geht er auch jetzt nicht. „Ich werde im Bereich der Prozessberatung weiter als Freiberufler tätig sein.“

„In Ihrer Dienstzeit haben Sie mit sechs Superintendent*innen zusammengearbeitet“, erinnerte Henning Waskönig im Gottesdienst. Mit Thomas Küstermann, Dieter Wentzek, Bernd Becker und Verena Schmidt hatten sich vier der Ehemaligen zur Verabschiedung auf den Weg nach Wetter gemacht. Hans Berthold verstarb 2016. „Für uns beide waren es seit meinem Dienstantritt nun knapp 14 gemeinsame Monate. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mich bei meinen ersten Schritten im Amt so tatkräftig unterstützt haben.“

An die Zusammenarbeit mit Hartmut Klar dachten viele Gäste an diesem Tag zurück. „Deine Worte hatten immer Gewicht“, so Frank Fischer, der ehemalige Leiter der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis, der die Grüße aus dem Landeskirchenamt überbrachte und später als Herbert Knebel einen humoristischen Blick auf „Klaras“ Werdegang warf. „Wenn man wusste, Hartmut Klar moderiert das Ganze, dann gab einem das ein gutes Gefühl“, blickte der ehemalige Superintendent Bernd Becker zurück. „Wir haben immer vertrauensvoll zusammengearbeitet - das ist etwas sehr Besonderes“, ergänzte Beckers Nachfolgerin Verena Schmidt. „Ich profitiere bis heute davon, was du mir beigebracht hast“, so Schulpfarrer Hans-Peter Naumann. „Er hat immer eine große Ruhe mitgebracht“, herrscht Einigkeit. „Nur sein schlechtes Verhältnis zu Kopierern hat ihn hin und wieder aus der Fassung gebracht“, ergänzte schmunzelnd Markus Wessel, Leiter der Evangelischen Jugend.

Hartmut Klar selbst verabschiedete sich mit einer Präsentation aus seiner hauptamtlichen Tätigkeit. „Die Systematik des Naturwissenschaftlers habe ihm bei seiner Arbeit der Organisationsentwicklung immer geholfen“, so der studierte Chemiker. Er sei sozusagen der Katalysator in der Prozessoptimierung gewesen. „Bleiben Sie die Handelnden und gestalten sie die notwendigen Innovationen aktiv selbst“, gab er seinen Gästen an diesem Tag mit auf den Weg.

Auch als Ruheständler wird Hartmut Klar weiterhin einige anstehende Prozesse unterstützen. „An der ein oder anderen Stelle.“ Dass er nicht weiß, wie er den Rest seiner Zeit füllen soll, darum müsse sich niemand sorgen, so der bekennende Schweden-Liebhaber, der schon „den ein oder anderen Kurztrip“ ins Auge gefasst hat. Ans Wasser zieht es ihn besonders. „Der Stockholmer Schärengarten zum Beispiel ist wunderschön“, schwärmt Hartmut Klar. „Wenn ich ganz frei entscheiden könnte, würde ich gerne an der Küste leben“, bekennt er. Über die Frage, wie er die neuen Freiräume noch nutzen wolle, muss er nicht lange nachdenken. „Ich lese sehr gerne. Vor allem schwedische Literatur in der Originalsprache oder auch Historisches“, so der Ruheständler, der auch noch eine Alpenüberquerung auf seinem Zettel hat.

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