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18. März 2022

Schutz vor sexualisierter Gewalt

Seit dem 1. Februar arbeiten Anja Kersting als Multiplikatorin und Peter Unger als Präventionsfachkraft zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm. „Wir nehmen in unseren Kirchenkreisen und Gemeinden das Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt sehr ernst und setzen uns entsprechend in gemeinsamer Verantwortung dafür ein. Deshalb haben wir auch zusammen diese beiden Stellen geschaffen“, erklärt der Schwelmer Superintendent Andreas Schulte.

Anja Kersting und Peter Unger arbeiten als Multiplikatorin und als Präventions-fachkraft zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Ha-gen, Hattingen-Witten und Schwelm. Foto: Harry Bertermann

Die Ev. Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm bilden zusammen mit ihren insgesamt 41 Kirchengemeinden und circa 162.000 Gemeindegliedern einen Gestaltungsraum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Sie finanzieren gemeinsam die beiden Stellen, die jetzt mit Anja Kersting und Peter Unger besetzt werden konnten. Kersting und Unger sind beim Ev. Kirchenkreis Schwelm angestellt und haben ihr Büro im Haus der Kirche, Potthoffstraße 40 in Schwelm.

Am 1. März 2021 ist das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt (KGSsG) der EKvW in Kraft getreten. Das Gesetz bringt die wesentlichen Grundentscheidungen der EKvW zur Haltung und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt zum Ausdruck. Es verpflichtet u.a. alle kirchlichen Körperschaften (Kirchengemeinden, Kirchenkreis, Verbände), Schutzkonzepte vor sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige und andere auch erwachsene Schutzbefohlene zu erstellen und vorzuhalten.

Anja Kersting und Peter Unger beraten, begleiten und unterstützen Leitungsgremien wie z.B. Presbyterien und die Kreissynodalvorstände bei der Erstellung von Schutzkonzepten. Sie führen Informationsveranstaltungen und Seminare mit dem Ziel der Umsetzung und Verankerung des Themas im Gestaltungsraum durch und arbeiten eng mit der überregionalen, koordinierenden Präventionsarbeit der Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) zusammen. Sie kooperieren zudem mit anderen kirchlichen Trägern und Verbänden (Diakonie / Kita Trägerverbund / OGS / CVJM etc.).

Kersting und Unger unterstützen und befähigen engagierte Mitarbeitende in den Gemeinden bei der Umsetzung der Schutzkonzepte indem sie u.a. Schulungen für beruflich und ehrenamtlich Tätige anbieten. „Wir wollen nicht nur den Umgang mit dem „worst Case“ bearbeiten, sondern auch und vor allem präventiv tätig werden. Dazu gehört z.B., dass wir die Menschen in Sachen Sexualität sprachfähig machen und Sexualität als gute Gabe Gottes thematisieren wollen“, erklärt Peter Unger. „Genau, denn, wenn wir etwas verhindern möchten, müssen wir wissen, was wir stattdessen tun möchten“, ergänzt Anja Kersting. „Dieser Satz stammt aus der systemischen Beratung und beschreibt ziemlich genau unseren Ansatz, wie wir arbeiten wollen.“ Auf jeden Fall wollen Kersting und Unger „keine Konzepte für die Regale“ erstellen, sondern umfassende Präventionsarbeit leisten, zu der auch das Sensibilisieren für das Thema gehört.

Anja Kersting und Peter Unger haben beide eine systemisch therapeutische Ausbildung absolviert und auf diesem Gebiet reichlich berufliche Erfahrung gesammelt. Während Peter Unger schon hauptamtlich im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten als Gemeindepädagoge gearbeitet hat, ist Anja Kersting zum ersten Mal hauptamtlich bei der Ev. Kirche beschäftigt. „Ich bin in der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Witten groß geworden“, erzählt Anja Kersting, die für die neue Stelle den Schuldienst verlassen hat. „Ich war Biologie- und Lateinlehrerin und habe auch als Schulmediatorin gearbeitet. Letztendlich war mir das Schulsystem zu eng. Jetzt bin ich froh, diese Stelle bekommen zu haben.“ Peter Unger und Anja Kersting kennen sich schon seit vielen Jahren. „Ich habe seit 1990 in der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Witten gearbeitet, zuerst als Jugendmitarbeiter, später in der Familien- und Seniorenarbeit“, erzählt Unger. „In der Gemeinde haben wir uns auch kennen gelernt und in der systemischen Paarberatung zusammengearbeitet.“

 „Ich bin froh, dass wir mit Anja Kersting und Peter Unger zwei kompetente und engagierte Personen gefunden haben, die sich dem wichtigen Thema widmen wollen. Ich freue ich mich jedenfalls auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und spreche da auch im Namen von Superintendentin Holtz (Hattingen-Witten) und Superintendent Waskönig (Hagen)“, erklärt der Schwelmer Superintendent Andreas Schulte.


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