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02. April 2019

Paralympics-Sieger lobt Volmarsteiner Maßarbeit

Ein Top-Athlet des internationalen Behindertensports baut auf die Expertise des Hilfsmittelkompetenzzentrums Volmarstein (HKV): Der querschnittsgelähmte Errol Marklein, mehrfacher Paralympics-Sieger, hat sich für sein Renn-Handbike eine anatomische Liegeschale anfertigen lassen. Entscheidend dabei: Diese Liegeschlage muss sich seinem Körper perfekt anpassen, damit er während eines Rennens Höchstleistungen bringen kann.

Die speziellen Anforderungen für sein Renn-Handbike erläuterte Spitzensportler Errol Marklein (rechts) den Experten der Therapiedienste Volmarstein (TDV).

„Das Material ist super, der Bezug ist brillant und vor allem der Bereich der Kopfanlage ist hervorragend“, so das Urteil von Errol Marklein über den Prototypen made in Volmarstein. Nach akribischer Vermessung und aufwändiger Anprobe testete er die Liegeschale im Trainingslager auf Lanzarote – und das mit durchschlagendem Erfolg. „Es ist bei der Anfertigung eine Kunst, die anatomische Liegefläche so perfekt zu treffen“, meinte der Spitzensportler nach dem Praxis-Test.

Es war tatsächlich Maßarbeit, die die Reha-Techniker und Orthopädietechnik-Meister der Therapiedienste Volmarstein (TDV) dank ihres innovativen Fachwissens geleistet haben. „Manche Anforderungen kann man mit Standardprodukten nicht erfüllen“, erklärt Stefan Frisch. Er ist im Volmarsteiner HKV Fachleiter für Hilfsmittel und ehemaliger Teammanager eines Handbike-Teams. Für Spezial-Anfertigungen wie die für Errol Marklein, so Frisch, sei langjährige Erfahrung und handwerkliches Können entscheidend.

Die Liegeschale für den Top-Sportler besteht aus gerade mal 300 Gramm leichtem und dennoch stabilem Schaumstoff. Dieser Schaumstoff hat den Vorteil, dass er dem Körper durch Stützflächen dabei hilft, die korrekte Haltung einzuhalten, eine bequeme Liegemöglichkeit bietet sowie das Wohlbefinden fördert. Stefan Frisch und seine Kollegen sind stolz darauf, dass die Spezialanfertigung für Errol Marklein so überzeugend gelungen ist. „Wir sind als Team an der Aufgabe gewachsen“, sagt er, „außerdem fühlen wir uns geehrt, dass ein Spitzensportler auf unser Fachwissen setzt.“

Hintergrund:

Errol Marklein, der aus dem Raum Heidelberg stammt, ist seit einem schweren Autounfall 1975 querschnittsgelähmt. Als Rollstuhlschnellfahrer gewann er bei den Sommer-Paralympics 1988 in Seoul über 100, 200 und 400 Meter sowohl in den Einzel- als auch in den Staffelrennen. Mit sechs Goldmedaillen war er erfolgreichster deutscher Teilnehmer. Nachdem er seine Karriere im Rennrollstuhl beendet hatte, stieg er aufs Handbike um. Damit wurde er 2003 Europameister im Einzelzeitfahren. Bis heute nimmt er an Rennen teil.