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06. September 2019

"Die Bewahrung der Schöpfung ist unser Thema"

Zum dritten, internationalen Streiktag der Fridays-For-Future-Bewegung am 20. September ruft auch die Hagener Ortsgruppe zur Teilnahme an der Demo auf dem Johanniskirchplatz am Rande der Hagener Innenstadt auf. Hatten sich zur ersten Demonstration Anfang des Jahres überwiegend Schülerinnen und Schüler versammelt, um ihrer Sorge um die Klimaentwicklung Ausdruck zu verleihen, werden sie jetzt vom Klimabündnis in Hagen unterstützt.

Dass die Fridays-For-Future-Bewegung in Hagen so viele Menschen auf die Straße zieht, ist vor allem dem Einsatz von Janne Rosenbaum (Mitte) zu verdanken.

Die Organisatoren hoffen darauf, dass sich über 1000 Menschen an dem Streik Ende September beteiligen. Das Datum ist übrigens sehr bewusst gewählt: vom 21. bis 23. September findet in New York City der UN-Klimagipfel statt. Und ebenfalls am 20. September will das Klimakabinett der Bundesregierung die Entscheidungen über eine CO2-Bepreisung und das Klimaschutzmaßnahmenpaket treffen.

In Hagen sind zum Beispiel der NABU, der BUND, der Hasper Hammer und die Vollkornbäckerei Niemand mit im Boot. Auch der Evangelische Kirchenkreis Hagen steht hinter der Bewegung und wird am Freitag, 20. September, um 12 Uhr auf dem Marktplatz an der Johanniskirche mit einer Delegation vertreten sein. „Es begeistert mich, dass junge Menschen ihre Kraft und ihre Überzeugung in dieses Engagement legen“, sagt Superintendentin Verena Schmidt. „Natürlich unterstützen wir das gerne und zwar nicht nur im Wissen um die Kraft der Gemeinschaft, sondern vor allem auch, weil die Bewahrung der Schöpfung unser Thema ist!“

Dass die Bewegung in Hagen so viele Menschen auf die Straße zieht, ist vor allem dem Einsatz von Janne Rosenbaum zu verdanken. Die 17-jährige Schülerin des Christian-Rohlfs-Gymnasiums hat die Umwelt schon seit längeren zu ihrem Thema gemacht. „Die Fridays-For-Future-Bewegung mit ihrer schwedischen Vorreiterin Greta Thunberg bekommt internationale Aufmerksamkeit auch auf politischer Ebene “, erklärt Janne, warum sie nicht nur mitmacht, sondern den größten Teil ihrer Freizeit damit verbringt.

Dass für den 20. September so viele Menschen unterschiedlicher Einrichtungen ihr Kommen zugesichert haben, freut sie sehr: „Um ein großes Zeichen zu setzen, das auch etwas bewirkt, brauchen wir eine Gemeinschaft, in der alle Generationen vertreten sind!“ Von Seiten der Schule wird Janne in ihrem Engagement unterstützt. „Ich erfahre da eine sehr große Offenheit und weiß auch von anderen, dass das viele Lehrerinnen und Lehrer dahinterstehen.“ So gebe es etliche, die am 20. September Klassenexkursionen zur Demonstration machen.

Die Fridays-For-Future-Bewegung wird auch von der Westfälischen Landeskirche (EkvW) unterstützt. "Die junge Generation zeigt uns Älteren, dass wir mit jeder Tonne Kohle ihre Zukunft verheizen", so Präses Annette Kurschus. "Wir nehmen sie ernst und machen uns ihre Forderungen zu eigen", so die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die sich nicht nur dafür ausspricht, den Kohleausstieg zu beschleunigen, sondern sich auch für eine grundlegende Verkehrswende, für eine nachhaltige Wirtschaftsweise sowie für eine Wende in der Landwirtschaft einsetzt.