Andachten
Echte Hoffnungsträger:
An(ge)dacht im Februar
Von Pfarrerin Karen Koers
Anfang Februar haben die 50 KonfirmandInnen der Lydia-Kirchengemeinde einen Jugendgottesdienst gestaltet und gefeiert. Das Thema hatten sich die Jugendlichen selbst ausgesucht: Hoffnung. Der Bibeltext, den sie dazu auswählten, erzählt von einem Sämann. Unterschiedlich ergeht es den Samen, die er aussät: Manche werden von Vögeln gefressen. Einige fallen auf Stein und können keine Wurzeln schlagen. Andere landen im Dornengestrüpp.
So weit, so schlecht. Aber es gibt auch einige Samen, die auf guten Boden fallen, die aufgehen und reichen Ertrag bringen. So gut, so hoffnungsvoll.
Einige Konfis haben diese Geschichte in einer Playmobil-Fotostory auf kreative Weise nachgebaut und anschaulich gemacht. Andere haben ein kleines Theaterstück geschrieben: Menschen kommen mit ihren Sorgen in einen „Lösungsladen“ zu einem Engel. Sie bringen den Hunger auf der Welt, die vielen Kriegsschauplätze, die Klimakrise und Kinderarbeit vor den Engel, der ihnen jeweils ein Paket mitgibt. Nach dem Öffnen die Enttäuschung: Da drin sind ja nur Samen...
Auf die Enttäuschung folgt Wut und die Menschen gehen noch einmal zum Engel mit ihren Beschwerden. Der erklärt: „Nahrung beginnt mit einem Samen. Bäume retten das Klima und der Regenwald wächst nach, wenn wir Samen pflanzen. Kinder brauchen Bildung und ihr Wissen wächst wie ein Samen. Frieden beginnt in jedem Herzen. Na los, worauf wartet ihr noch? Pflanzt die Hoffnungssamen ein.“
Andere Konfis haben Gebete formuliert und Worte gefunden für ihre Angst - und ihre Hoffnungen. Die letzte Kleingruppe schließlich hat die Hoffnung vertont, einen Chor gebildet und von Musikinstrumenten begleitet davon gesungen, was ihnen Kraft gibt.
Als Mitgebsel haben alle Gottesdienstbesucher Segensbändchen aus Samenpapier bekommen, die nach dem Tragen in die Erde gelegt werden können und als Sommerblumen aufblühen.
Verabredet haben wir uns alle noch zur Demonstration gegen Rechtsextremismus am 15. Februar um 11.55 auf dem Friedrich-Ebert-Platz, die das „Bündnis offen bunt“ (BOB) organisiert hatte. Für mich sind die Konfis echte Hoffnungsträger! Sie verteilen Hoffnungssamen – jeden davon können wir in diesen Tagen gebrauchen.